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  Elfen Lied
 

Elfen Lied (jap. エルフェンリート, Erufen Rīto) ist eine 13-teilige Anime-Fernsehserie, die auf dem von Lynn Okamoto geschriebenen und gezeichneten Manga Elfen Lied aufbaut. Es wurden jedoch nur etwa die ersten 71 Kapitel des Mangas umgesetzt, wobei sich der Anime mit fortgeschrittener Handlung immer weiter von seiner Vorlage entfernte und die Handlung mit einem angedeuteten offenen Ende abschließt. Er lässt sich in die Genre Etchi, Drama, Psychothriller, Seinen und Splatter einordnen.

Deutscher Titel Elfen Lied
Orginaltitel エルフェンリート, Erufen Rīto


Anime
Produktionsland
Japan
Orginalsprache
Japanisch
Produktionsjahr
2004
Länge
ca. 25 min
Episoden
13 + 1 OVA
Genre Etchi, Drama, Psychothriller, Seinen, Splatter
Idee
Lynn Okamoto
Musik
Kayo Konishi, Yukio Kondou
Erstausstrahlung 25. Juli – 17. Oktober 2004 auf AT-X
Deutschsprachige Erstausstrahlung 3. Mai 2008 auf Animax

Die Serie basiert auf dem fiktionalen Szenario, dass durch eine Mutation menschlicher Gene eine neue humanoide Spezies namens Diclonius (pl. Diclonii) (ディクロニウス, Dikuroniusu) entsteht. Diclonii unterscheiden sich von Menschen äußerlich nur durch zwei kleine Hörner, die ihnen auf dem Kopf wachsen. Darüber hinaus verfügen sie über Arme, die so schnell vibrieren, dass sie für das normale Auge nicht sichtbar sind. Diese Arme können mühelos Körperteile durchtrennen und auch herumliegende Gegenstände wie Projektile verwenden. Die Anzahl, Länge und Stärke dieser Arme variiert dabei sehr stark von Diclonius zu Diclonius. Im Anime werden diese Arme auch als Vektoren bezeichnet.

Ein weiteres Charakteristikum der Diclonii ist die eingeschränkte Reproduktionsfähigkeit: Es wird hier unterschieden zwischen Diclonius und Silpeliten (Ein Silpelit ist ein von Menschen geborener Diclonius). Erstere verfügen über Fortpflanzungsorgane und können sich auch auf natürlichem Wege fortpflanzen. Silpeliten sind jedoch unfruchtbar, da ihnen die Fortpflanzungsorgane fehlen. Beide Arten sind in der Lage, einen Menschen mit ihren Vektoren mit einem Virus zu infizieren, der zur Folge hat, dass das nächste von der infizierten Person gezeugte Kind ebenfalls ein Silpelit wird. Es existieren nur wenige echte Diclonii, von denen Lucy der erstgeborene Diclonius ist. Der Zustand ist vergleichbar der Allopolyploidie.

Beide Arten – Diclonius und Silpelit – besitzen einen zusätzlichen Sinn, der es ihnen erlaubt, sich über eine größere Entfernung hinweg aufzuspüren. Zudem zeigen bereits junge Diclonii (etwa im Grundschulalter) die Fähigkeit ihre Arme einzusetzen, die mit der Zeit aber noch länger werden und an Kraft gewinnen. Sie besitzen ein nur sehr geringes Schuldbewusstsein, was sie dazu veranlasst sie umgebende Menschen wahllos zu töten. Ihren Eltern gegenüber zeigen sie eine tiefe Zuneigung und verspüren nicht den Drang sie zu töten. Jedoch erkennen sie sehr genau den Unterschied zwischen ihren eigenen Eltern und einem Ersatz dieser.

Auch besitzen sowohl Diclonius und Silpelit eine Multiple Persönlichkeitsstörung. So erwacht nach einer gewissen Zeit das "andere Ich", welches ihnen befiehlt sich ein eigenes Zuhause ohne Menschen zu schaffen. Diese Stimme tritt bei Lucy in Form ihrer Selbst in Bandagen auf und bei Nana in Form ihres Vaters.


Synchronsprecher
Rolle
Japanischer Sprecher (Seiyū) Deutscher Sprecher
Lucy/Nyu
Sanae Kobayashi Samia Little Elk
Kohta Chihiro Suzuki Jesco Wirthgen
Yuka Mamiko Noto Julia Kaufmann
Mayu Emiko Hagiwara Kathrin Neusser
Nana
Yuki Matsuoka Rubina Kuraoka
Bandou Jouji Nakata Gerald Paradies
Kurama Osamu Hosoi Erich Räuker
Professor Kakuzawa Yu Hiroaki Hirata
Mariko Tomoko Kawakami Jennifer Weiß
Kanae Maria Yamamoto


In einer privaten Forschungsinstitution werden mindestens drei Diclonii, darunter auch Lucy, unter starken Sicherheitsvorkehrungen gefangen gehalten. Diese Einrichtung wird von der Regierung finanziert und hat die Aufgabe, alle neugeborenen Diclonii zu töten, da sie sich bereits im Kindesalter in „Killermaschinen“ verwandeln können. Die noch lebenden Diclonii werden in dem Labor für grausame Forschungen missbraucht, um mehr über die Eigenschaften der Diclonii herauszufinden und einen Weg zu finden, Betroffene von dem Virus zu heilen. Durch eine Unachtsamkeit des Personals gelingt es Lucy, aus dem Hochsicherheitslabor, das sich auf einer kleinen Insel befindet, zu fliehen. Auf dem Weg nach draußen tötet sie viele Menschen und stürzt schließlich, von einem Scharfschützengewehr eines Sicherheitsbeamten am Kopf getroffen, ins Meer.

Am nächsten Tag wird Lucy, die durch den Treffer eine Persönlichkeitsspaltung erlitt, am Strand von Kohta und Yuka, zwei Studenten, gefunden und mit nach Hause genommen. Die zweite Seite von Lucy ist harmlos und besitzt nicht einmal die Gabe zu sprechen, sie sagt immer nur „Nyu“, weshalb die Studenten sie Nyu nennen (später lernt sie auch andere Worte, wie „Kohta“).

Da Lucy nach den Ansichten des Forschungslabors gefährlich ist, setzen sie eine Spezialeinheit auf sie an, um sie zurückzubringen oder zu töten. Dies schlägt allerdings komplett fehl, weil die Soldaten nicht vollständig über die Fähigkeiten von Lucy aufgeklärt wurden. So rechnet insbesondere der Soldat Bando nicht mit den in ihr verborgenen Fähigkeiten, als er Lucy im Bewusstseinszustand von Nyu traktiert. Durch die Schmerzen wieder in Lucy verwandelt, tötet sie seinen Kameraden und richtet auch ihn schwer zu, bevor sie sich, durch eine Erinnerung zurückgeholt, wieder in Nyu verwandelt.

Manga

Land Japan
Autor Lynn Okamoto
Verlag Shūeisha
Magazin Young Jump
Erstpublikation 6. Juni 2002 – 25. August 2005
Ausgaben 12

 

Der Manga wurde nach dem deutschen Lied „Elfenlied“ benannt. Trotz dieser Referenz im Titel taucht das Lied nur zweimal im Manga auf, einmal als Nozomi im 5. Band des Mangas versucht Nyu das Singen beizubringen und ein zweitesmal als Lucy im letzten Band versucht Kota das Leben zu retten. Das Lied selbst basiert auf dem von Eduard Mörike geschriebenen Gedicht „Elfenlied“, das später von Hugo Wolf als Musikstück adaptiert wurde. Aus diesem Lied stammt zudem die Bezeichnung „Silpelit“, wie im Manga die nicht fortpflanzungsfähigen Diclonii bezeichnet werden.

Elfenlied

Bei Nacht im Dorf der Wächter rief: Elfe!
Ein ganz kleines Elfchen im Walde schlief
wohl um die Elfe!
Und meint, es rief ihm aus dem Tal
bei seinem Namen die Nachtigall,
oder Silpelit hätt' ihm gerufen.

Reibt sich der Elf' die Augen aus,
begibt sich vor sein Schneckenhaus
und ist als wie ein trunken Mann,
sein Schläflein war nicht voll getan,
und humpelt also tippe tapp
durch's Haselholz in's Tal hinab,
schlupft an der Mauer hin so dicht,
da sitzt der Glühwurm Licht an Licht.



Was sind das helle Fensterlein?
Da drin wird eine Hochzeit sein:
die Kleinen sitzen bei'm Mahle,
und treiben's in dem Saale.
Da guck' ich wohl ein wenig' nein!

Pfui, stößt den Kopf an harten Stein!
Elfe, gelt, du hast genug?
Gukuk!

–– Eduard Mörike



 
 
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